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Kapelle Alphonse Maria

Die ehemalige Schwesternkapelle

Die Wand hinter dem Altar ist zur Seite geklappt. „Ich bin die Tür zum Leben“, steht da mehrmals untereinander. Zum Einprägen. Eine Botschaft, die nicht in Vergessenheit geraten will. Klappt man die Wand wieder zur Mitte, vervollständigt sich die beleuchtete Form des Kreuzes – in dessen Mitte ein ausdrucksstarker Corpus an der hellen Wand.

Die Mutter Alfons Maria-Kapelle in unmittelbarer Nähe zu Kindergarten und Hort von St. Georg ist ein wandelbarer Raum, in den Erzbischof Ludwig Schick kürzlich eine Reliquie der Anfang September 2018 im französischen Straßburg selig gesprochenen Ordensgründerin der Schwestern vom Göttlichen Erlöser übertragen hat. Die Kapelle, so Pfarrer Matthias Untraut, sei nach einer Frau benannt, die zeitlebens viel Gutes bewirkt habe: So hat sich Schwester Alfons Maria Eppinger (1814-1867) gemeinsam mit ihren Mitschwestern um Alte und Kranke gekümmert, war in der (schulischen) Erziehungs- und Bildungsarbeit sowie in der Sozialarbeit und in der Seelsorge tätig, hat unzählige Menschen in ihrem Kummer getröstet und zum Leben ermutigt. 1849 hatte Eppinger in ihrem Heimatort Bad Niederbronn im Elsass die bis heute international tätige Ordensgemeinschaft gegründet.

Viele Jahre waren einige der so genannten Niederbronner Schwestern auch in Ziegelstein aktiv; nach ihrem Weggang 2014 – für die Gemeinde ein großer Einschnitt – gestaltete man die Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten um. Die Mutter Alfons Maria-Kapelle, die mit der Reliquie der Ordensgründerin nun komplett ist, sei laut Architekt Günther Dechant als „kleiner mobiler Raum der Stille“ zu verstehen, der besonders auch für „Kinder auf ihrer Sinnsuche“, zum „tieferen Verständnis der Gemeinschaft mit Gott“ genutzt werden und auch „bespielt“ werden solle.

„Spielen“ lässt sich im Raum auch mit dem Licht: Je nach Stimmung und Nutzung kann man Farbe und Intensität verändern und regulieren, unterschiedliche Lichtszenen schaffen. An der Decke ein Lichtring, der an einen Heiligenschein erinnert und eine Gewölbearchitektur schafft. „Diese Zentrierung mit ihren nach außen größer werdenden Kreisen setzt sich am Fußboden fort“, erklärt Dechant. Trotz aller Veränderungen war es ihm wichtig, auch einen Teil der Ursprünglichkeit des Raumes zu erhalten: So ist neben dem guten Geist der Schwestern auch Christus selbst geblieben; nur der Hintergrund hat sich verändert – das schwere dunkle Holzkreuz hinter dem Corpus ist einer leichten hellen Lichtszene gewichen.

Für die Reliquie selbst hat Bildhauerin Elke Zimmermann eine gut vier Kilo schwere mit Blattgold überzogene Seraphim-Bronzefigur geschaffen. Sie stehe für eine an Liebe und Weisheit überragende Engelschar, die Gott lobt und preist, so die Künstlerin. Passend für eine Kapelle, die mit ihrer „Tür zum Leben“ Angebot und Einladung zugleich sein will: „Einige Gruppen der Pfarrei“, freut sich Untraut, „nutzen die Kapelle bereits.“ Neben dem Angebot der Stillen Anbetung, machen auch die Hort- und Kindergartenkinder sowie Teilnehmer der Andacht ‚Eltern beten für ihre Kinder‘ vom Raumangebot Gebrauch, ebenso Ministranten und Pfadfinder; auch Kleinkindergottesdienste finden hin und wieder in der Mutter Alfons Maria-Kapelle statt.

 Ulrike Schwerdtfeger