Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Cookie-Einstellungen

St. Georg

Die jetzige Georgskirche wurde unter Pfarrer Karl Röckelein von Architekt Fritz Mayer erbaut und am 22. April 1956 durch Erzbischof Dr. Joseph Schneider eingeweiht. Das Patronatsfest ist der 23. April.

Im Jahre 1987 musste das Innere der Kirche grundlegend renoviert werden. Die Leitung dafür hatte Architekt Kurt Meißner. Die künstlerische Ausgestaltung lag in Händen des Malers Reinhard Zimmermann. Die Steinplastiken stammen von Peter May und die Metallarbeiten von Heinz Hahn.

Den Kreuzweg schuf bereits 1959 der Bildhauer Luis Rauschhuber, ebenso die Pieta im Vorraum. Die dortigen Glasfenster gestaltete 1964 Alfons Abel. Die Georgsstatue stand einst auf dem Hochaltar der ersten Georgskirche (1922-54) und stammt aus der Nürnberger Bildhauerwerkstatt Stärk.

Die Madonna ist eine niederbayerische Arbeit aus der Zeit um 1450. Bei der künstlerischen Neugestaltung der Kirche wurde die im Grundriss bereits vorgegebene Idee einer "Weg-Kirche" aufgegriffen gemäß dem Wort Jesu: "Ich bin der Weg. die Wahrheit und das Leben". Den Beginn des Weges markiert der Taufstein, ein stilisierter Ölbaum; denn durch die Taufe auf Christus. den Gesalbten. haben wir die Gewissheit. dass unser Lebensweg nicht mit dem Tod endet. sondern darüber hinaus auf ein Ziel zustrebt. (Bild 3)

Dieses Ziel umschreibt die Bibel mit einer Reihe von Bildern wie: "himmlisches Hochzeitsmahl oder himmlisches Jerusalem." Auf diese christliche Grundüberzeugung weist der Weg hin. der am Taufstein seinen Anfang nimmt und im Zentrum des Wandbildes. bei der "heiligen Stadt Jerusalem, die vom Himmel herabkommt" (Offb. 21) sein Ziel erreicht.

Die Grundlage für diese Hoffnung ist die Offenbarung des Alten und Neuen Testamentes. Drei Gestalten des AT (rechte Bildhälfte) stehen beispielhaft für diesen Glauben: Abraham mit Sara, Mose und Elija. Von ihnen heißt es im Hebräerbrief (11,13): "Voll Glauben sind sie alle gestorben ohne das Verheißene erlangt zu haben: sie haben bekannt. dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind. Sie strebten nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen.“

Abraham glaubte wider menschliche Erfahrung der Verheißung Gottes die besagte, dass seine Nachkommen zahlreich sein werden wie die Sterne des Himmels (Gen 15.5-6). Mose ist durch die Offenbarung am brennenden Dornbusch. den Wüstenzug und die Erlebnisse an Berg Sinai (= Horeb) von der Überzeugung durchdrungen. dass Gott sein Volk Israel auf den versprochenen Weg führen wird.

Dem Propheten Elija blieb. wie manch anderem Menschen. die Erfahrung nicht erspart. dass er trotz seines Eifers für Gott eines Tages nicht mehr weiter weiß und sich sogar den Tod wünscht (1 Kön 19). Den Verzweifelten rüttelte ein Engel wach und hieß ihn das Brot essen das neben seinem Haupte lag. In Kraft dieser Speise ging er dann bis zum Berg Horeb, wo sich ihm Gott offenbarte. Vor der Gestalt des Elija. die am Boden kauert. steht der Tabernakel. in dem das "Brot des Lebens. das Christus gibt" (Joh. 6,48). aufbewahrt wird. Die linke Seite des Bildes entfaltet einige neutestamentliche Aussagen. auf denen unsere Hoffnung beruht. Die große Figur in der oberen Hälfte stellt Christus dar, der uns zu seinem Vater vorausgegangen ist, wie er zu Maria von Magdala sagte (Joh. 8,3-11). Die Bibel berichtet viele Beispiele von Menschen. die durch die Begegnung mit Jesus ihr Leben geändert haben; z.B.: die Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh. 4.7-72).

Eine stadtbekannte Dirne (Lk 7,36-50) oder eine Ehebrecherin (Joh 8,3-11). Auch Petrus (Mitte. links) erfährt in der Stunde seines erbärmlichen Versagens im Hof des Hohen Priesters durch den Blick des vorübergehenden Herrn die Chance der Umkehr (Lk 22.6l) und für den Oberzöllner Zachäus (ganz unten links) bedeutet die Begegnung mit Jesus einen neuen Anfang (Lk 19.2-10). Wie der Lebensweg des Christen aussehen soll, hat Jesus in der Bergpredigt (unten Mitte) dargelegt. Der älteste Christushymnus, aufgezeichnet im Philipperbrief (2,6-11), beschreibt den Lebensweg Jesu mit den Worten: "Er war wie Gott, hielt aber nicht daran fest …, wurde wie ein Sklave und war gehorsam bis zum Tod am Kreuz ... Gott aber hat ihn erhöht". Zwei Szenen, die Fußwaschung und die Kreuzigung halten dieses Christusbekenntnis fest.

Wenden wir uns noch einmal dem Weg zu, der vom Taufstein bis in das Zentrum des Bildes führt. Auf diesem Weg steht der Altar, von dem aus den Gläubigen. das Brot des Lebens in der Eucharistie als "Wegzehrung" gereicht wird. Die Ausschmückung des Altars erinnert an das Wort Jesu: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige." Das schlichte Metallkreuz, das über dem Altar hängt, gemahnt daran, dass jeder Mensch auf seinem Lebensweg dem Kreuz in irgendeiner Form sicher begegnen wird. Die Gestaltung des Ambo spielt gleichnishaft auf den Feigenbaum an, von dem Jesus sagte, dass er umgehauen wird, wenn er keine Früchte trägt.

Nach der Lehre der Kirche sind die Heiligen Vorbilder für unseren Lebensweg und Fürsprecher bei Gott. Die beiden Heiligenfiguren der Kirche, Maria und Georg, symbolisieren dieses Weggeleit. Die Vorrangstellung Mariens, als Mutter Jesu, wird unterstrichen durch den Stammbaum-Jesu-Leuchter an der linken Altarraumwange.

Das Deckengemälde greift die Glaubensüberzeugung auf, dass die Kirche ein Werk des Geistes Gottes ist, der auch heute noch durch alle Glieder der Kirche wirkt. Deshalb ist das Thema des Bildes der Satz: "Ihr seid glücklich zu preisen, denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes, ruht auf euch" (1 Petr. 4,14). (Bild 5)

Beim Verlassen der Kirche erinnern noch einmal die Türgriffe mit den Seligpreisungen der Bergpredigt daran, dass wir den Weg Jesu auch in unserem Alltag fortsetzen sollen.

Die Fenster auf der Südseite des Kirchenvorraums wurden vom Kirchenfenstermaler Alfons Abel gestaltet und zeigen zwei figurative Darstellungen: die Pietà und den auferstandenen Christus. Sie werden jeweils von zwei abstrahiert dargestellten Kreuzesfolgen flankiert. (Bild 6)

Bilder